Share on
Berlin, 18.10.2023 – Seit 25 Jahren engagiert sich das AJC Berlin Lawrence & Lee Ramer Institute for German-Jewish Relations gegen Antisemitismus und Extremismus sowie für die deutsch-israelischen und transatlantischen Beziehungen. Anlässlich der Eröffnung des Büros vor einem Vierteljahrhundert sollte am 19. Oktober 2023 eine Jubiläumsgala im Berliner Hotel Adlon stattfinden, zu der Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft sowie aus den jüdischen Organisationen in Deutschland geladen waren. Außerdem war eine Delegationsreise des AJC nach Berlin geplant. Aufgrund der aktuellen Situation in Israel hat sich das AJC Berlin jedoch dazu entschieden, die Feierlichkeiten abzusagen.
Dazu erklärt Dr. Remko Leemhuis, Direktor des AJC Berlin: „Das AJC war die erste globale jüdische Organisation, die nach der Shoa eine ständige Repräsentanz in Deutschland eröffnet hat. Diese Entscheidung war vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte keine Selbstverständlichkeit. Dieses Jubiläum kann somit zurecht als besonders bezeichnet werden. Deshalb haben wir uns die Entscheidung, unsere Feierlichkeiten abzusagen, nicht leicht gemacht. In Anbetracht des grausamen Terrorangriffs der Hamas auf Israel und seine Bevölkerung sowie der mindestens 1.400 Ermordeten und weit über 3.000 Verletzten halten wir eine Feier für nicht angebracht. Unsere volle Aufmerksamkeit und Unterstützung gilt aktuell den Opfern dieses Terroranschlags und ihren Familien sowie der gesamten israelischen Bevölkerung. Zu diesem Zweck hat das AJC bisher bereits 2,5 Millionen Dollar an Spenden einnehmen können. Das Geld geht unter anderem an Krankenhäuser und Traumazentren in Israel sowie an die Friends of the Israel Defense Forces (FIDF).”
Aber ebenso hat die aktuelle Sicherheitslage eine Absage der Gala und der gesamten Delegationsreise notwendig gemacht. Zur Situation in Deutschland sagt Leemhuis: „Zwar gab es in den vergangenen Tagen von Seiten der Politik eine breite Solidarität mit Israel und seiner Bevölkerung, gleichzeitig erleben wir aber auch, wie viele Menschen in Berlin und anderen Städten den Terror der Hamas gegen Jüdinnen und Juden nicht nur verharmlosen, sondern begrüßen oder gar feiern. Jüdinnen und Juden sowie israelische und jüdische Organisationen sehen sich einer massiven Bedrohungslage ausgesetzt. Wir nehmen diese Situation sehr ernst.”
Für Presseanfragen und weitere Informationen wenden Sie sich an presse@ajc.or