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Berlin, 20. Dezember 2023. Das American Jewish Committee Berlin hat heute die Untersuchung „Die DİTİB in Deutschland. Religion und Politik im Namen des türkischen Staates” veröffentlicht. In der Publikation widmen sich die beiden Autoren, Prof. Dr. Kemal Bozay und Priv.- Doz. Mag. Dr. Hüseyin I. Çiçek, der Geschichte der DİTİB, ihrer Verbindung zum türkischen Staat sowie der Kooperation von Bund und Ländern mit dem islamischen Dachverband. Außerdem zeigen sie, wie Antisemitismus und eine Feindschaft gegen kurdische, armenische, alevitische sowie queere Communities ein struktureller Teil der DİTİB-Ideologie sind.
AJC Berlin Direktor Dr. Remko Leemhuis erklärt zur Veröffentlichung der neuen Broschüre: „Seit Jahren warnen wir davor, dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan die DİTİB und ihre Moscheegemeinden dafür nutzt, um seine antisemitische und antidemokratische Ideologie unter Bürgerinnen und Bürgern mit Türkeibezug in Deutschland zu verbreiten. Dass Imame nun in Deutschland und nicht mehr in der Türkei ausgebildet werden sollen, ist zwar im Grundsatz eine gute Idee, allerdings wird sich an dem beschrieben Problem nichts ändern, wenn diese Imame in Deutschland von der DİTİB ausgebildet werden, die der verlängerte Arm des Erdoğan-Regimes ist. So lange die DİTİB in einem organisatorischen und ideologischen Abhängigkeitsverhältnis zur Religionsbehörde Diyanet steht, kann sie kein Ansprechpartner für die Politik sein.”
Die Abhängigkeit zum Erdoğan-Regime zeigt sich auch im Antisemitismus, der innerhalb der DİTİB wiederholt in Erscheinung tritt. Wie die Broschüre deutlich macht, fallen Mitglieder der DİTİB immer wieder durch antisemitische Aussagen auf. Dr. Remko Leemhuis weiter dazu: „Nicht zuletzt verdeutlichen die antisemitischen und antiisraelischen Aussagen von Präsident Erdoğan in Folge des Terrorangriffs der Hamas auf den jüdischen Staat am 7. Oktober erneut die Gefahr, die eine Erdoğan-hörige Organisation wie DİTİB für Jüdinnen und Juden hierzulande darstellt. Wer den Kampf gegen Antisemitismus ernst meint, darf bei diesem Problem nicht weiter wegsehen.”
Die Broschüre befindet sich zum Download hier.
Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an presse@ajc.org.