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Am morgigen Freitag, 27.4.2017, hat die „Palästinensische Nationale Arbeitskommission“ eine Demonstration in Solidarität mit den hungerstreikenden Palästinensern angemeldet. Der Hungerstreik der in Israel inhaftierten Palästinenser richtet sich gegen die angeblich zu harschen Haftbedingungen, obwohl diese internationalen Standards entsprechen. Die Demonstration beginnt morgen Abend am Wittenbergplatz und soll in der Joachimstaler Straße enden, wo zur gleichen Zeit der Gottesdienst in der orthodoxen Synagoge endet.
Zu dieser Demonstration erklärt AJC Berlin Direktorin Deidre Berger:
„Es gibt keinen ersichtlichen Grund, warum die Demonstration ausgerechnet in der Nähe der Synagoge enden muss und wir fassen dies als bewusste Provokation auf, werden damit doch Juden in Berlin implizit für die israelische Politik verantwortlich gemacht. Vor allem aber die örtliche Nähe zur Synagoge und das zeitliche Zusammenfallen des Endes der Demonstration mit dem Ende des Gottesdienstes bereiten uns große Sorgen. Dies stellt eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit der Gottesdienstbesucher dar. In der Vergangenheit ist es schließlich bereits mehrfach zu Angriffen auf Juden am Rande ähnlicher Demonstrationen gekommen. Und gerade weil die Situation durch den Hungerstreik derzeit so emotionalisiert ist, fürchten wir Übergriffe. Wir fordern die Polizei und die zuständigen Behörden daher auf, die Route noch einmal gründlich zu prüfen und alles zu unternehmen, dass die Sicherheit der Beter gewährleistet ist. Es darf nicht sein, das Juden im Zentrum Berlins sich womöglich nicht trauen, einen Gottesdienst zu besuchen oder dies nur mit Angst. Hier ist auch die Zivilgesellschaft gefragt, ein deutliches Zeichen zu setzen.“
Verschärft wird die Situation am morgigen Abend durch den Aufruf der Organisatoren der Demonstration. So solidarisiert sich die „Palästinensische Nationale Arbeitskommission“ ausnahmslos mit allen inhaftierten arabischen und palästinensischen Gefangenen. Dies schließt ebenso die 4.500 Inhaftierten ein, die aufgrund terroristischer Aktivitäten von israelischen Gerichten verurteilt worden sind. Bereits in der Vergangenheit ist es im Zuge von Demonstrationen dieser Organisation zu antisemitischen Vorfällen gekommen. So äußerte ein Redner auf einer Demonstration im Jahr 2014, dass „die blutrünstigen Israelis Freude daran empfinden, Kinder zu ermorden.“ Auch Bilder des Anführers der verbotenen Terrororganisation HAMAS, Ismail Haniyya, sind dort gezeigt worden.