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366 Tage 7. Oktober

Berlin, 7. Oktober 2024 – Heute jährt sich zum ersten Mal der genozidale Angriff der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen auf Israel. Etwa 1200 Menschen wurden von den Terroristen am 7. Oktober 2023 ermordet und 251 Menschen als Geiseln nach Gaza verschleppt, von denen sich noch immer 101 in der Gewalt der Hamas befinden. 

Zum Jahrestag des 7. Oktobers erklärt AJC Berlin-Direktor Dr. Remko Leemhuis: „Die Ereignisse des 7. Oktobers haben die israelische Gesellschaft zutiefst erschüttert und tun es immer noch, denn der 7. Oktober 2023 ist dort kein vergangenes, historisches Ereignis, sondern ein Tag, der bis heute andauert. Heute gedenken wir mehr als an all den anderen Tagen des vergangenen Jahres der 1200 Menschen, welche die Hamas am 7. Oktober auf grausame Art und Weise ermordet hat, sowie der 101 Geiseln, die sich noch immer in der Gefangenschaft der islamistischen Terroristen befinden. Genauso sind unsere Gedanken bei den Angehörigen der Ermordeten und der Geiseln, die seit einem Jahr unvorstellbares Leid ertragen müssen.”

Weiter führt Leemhuis aus: „Seit dem 7. Oktober 2023 befindet sich der Staat Israel in einem Mehrfrontenkrieg gegen verschiedene islamistische Terrororganisationen. Doch hinter der Hamas, dem Islamischen Dschihad, den Houthis, der Hisbollah und den unzähligen andern Terrororganisationen steckt trotz aller Unterschiede das iranische Regime, dessen ideologischer Kern und Staatsdoktrin seit seiner Gründung im Jahr 1979 die Zerstörung Israels ist. Spätestens mit den direkten Angriffen auf Israel im April und in der vergangenen Woche sollte diese Intention für jede und jeden deutlich geworden sein. Daraus ergibt sich mehr denn je, dass Deutschland dem jüdischen Staat in diesem aufgezwungenen Krieg und in den Bemühungen zur Befreiung der Geiseln ohne Einschränkungen zur Seite stehen muss. Das bedeutet, dass sich jetzt beweisen muss, ob der Begriff der Staatsräson nur ein Terminus für Reden an Gedenk- und Feiertagen ist, oder ob es der Politik hierzulande ernst damit ist. Insbesondere die Tatsache, dass die Bundesregierung ein stilles Waffenembargo gegen Israel verhängt hat, lässt am ersten Jahrestag des 7. Oktobers grundsätzliche Zweifel daran aufkommen, wie sehr sich Israel, wenn es darauf ankommt, auf Deutschland verlassen kann.” 

Zu den Auswirkungen des 7. Oktobers für Jüdinnen und Juden in Deutschland erklärt Leemhuis: „Der Staat Israel als Resultat der zionistischen Idee ist das Versprechen an Jüdinnen und Juden weltweit, dass sie sich nie wieder vor ihren Feinden in Kellern und Schränken verstecken müssen. Vor einem Jahr wurde dieses Versprechen massiv erschüttert. Deshalb stellt der 7. Oktober nicht nur für die israelische Bevölkerung, sondern auch für Jüdinnen und Juden weltweit ein traumatisches Erlebnis dar, das alte Wunden aufreißt. Der massive Anstieg antisemitischer Übergriffe verstärkt vor allem in Deutschland diese Retraumatisierung. Gerade israelbezogener Antisemitismus wurde viel zu lange klein geredet und sogar geleugnet. Hier muss die Politik endlich stärker tätig werden. Denn “Nie wieder ist jetzt” heißt, sich gegen alle Formen des Antisemitismus zu stellen.”