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Pressemitteilung: Das American Jewish Committee Berlin fordert das vorzeitige Ende für die documenta fifteen

Berlin, den 28. Juli 2022 - Das American Jewish Committee Berlin ist entsetzt, dass weiterhin antisemitische Kunstwerke auf der documenta fifteen ausgestellt werden. Die Karikaturen im „Archives of Women's Struggle in Algeria“ bedienen sich erneut unverhohlener antisemitischer Bildsprache. Und das, obwohl seit Monaten vor Antisemitismus im Zuge der Ausstellung gewarnt worden ist und unsere schlimmsten Befürchtungen seit der Eröffnung noch übertroffen worden sind.

AJC Berlin Direktor Dr. Remko Leemhuis erklärt dazu: „Dieser erneute Vorfall verdeutlicht eindrücklich, dass die Verantwortlichen der documenta, insbesondere der Aufsichtsrat unter Vorsitz des Kasseler Oberbürgermeisters, Christian Geselle, entweder nicht willens oder nicht in der Lage sind, aus den bisherigen Ereignissen die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Besonders irritierend ist vor diesem Hintergrund, dass der neue Geschäftsführer, Alexander Farenholtz, die hohen Besucherzahlen und die gute Stimmung im Zuge der Ausstellung lobt, sich aber für die antisemitischen Entgleisungen kaum zu interessieren scheint.

Leemhuis abschließend: „Angesichts dieser jüngsten Entwicklungen und vor dem Hintergrund, dass die Verantwortlichen offensichtlich immer noch nicht begriffen haben, welchen Schaden die documenta angerichtet hat, kann es kein Weiter so“ geben. Daher muss die documenta fifteen vorzeitig beendet werden. Gleichzeitig muss jetzt unverzüglich die umfassende Aufarbeitung dieses antisemitischen Skandals beginnen. Ebenso erwarten wir endlich eine ernsthafte Entschuldigung der Verantwortlichen bei der jüdischen Community.”