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Pressemitteilung des AJC Berlin zum antisemitischen Anschlag in Washington, D.C.

Berlin – 22. Mai 2025. Am Mittwochabend US-amerikanischer Zeit wurde am Ende einer Veranstaltung des American Jewish Committee (AJC) im Capital Jewish Museum in der US-Hauptstadt Washington ein antisemitischer Anschlag verübt. Dabei wurden zwei junge Mitarbeiter der dortigen israelischen Botschaft, Yaron Lischinsky und Sarah Milgram, erschossen. Das jährlich stattfindende Programm „Young Diplomats Reception“ fand dieses Jahr unter dem Motto „Turning Pain into Purpose“ statt. Das Event bot jüdischen „Young Professionals“ und Diplomatinnen und Diplomaten die Möglichkeit zum Austausch über humanitäre Diplomatie und wie mittels regionaler Kooperation auf die humanitäre Krise im Nahen Osten und der MENA-Region reagiert werden kann. 

AJC Berlin Direktor Dr. Remko Leemhuis dazu: „Sarah Milgram und Yaron Lischinsky waren ein junges Paar, das noch sein ganzes Leben vor sich hatte. Sarah war eine junge Amerikanerin aus Overland Park. Yaron wuchs in Nürnberg auf und zog im Alter von 16 Jahren nach Israel. Am Wochenende wollten die beiden sich verloben. Sie wurden brutal aus dem Leben gerissen. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei ihren Angehörigen, ihren Kolleginnen und Kollegen in Washington und natürlich auch bei unseren Kolleginnen und Kollegen, die bei der Veranstaltung anwesend waren. Dieser antisemitische Doppelmord, ist kein isoliertes Ereignis, sondern steht im Kontext der globalen Explosion von Antisemitismus und Israelhass, die wir seit dem 7.Oktober erleben. Diese Tat ist die Konsequenz von Forderungen nach einer globalen Intifada oder „From the river to the sea”. Wir und viele andere jüdische Organisationen haben seit dem 7. Oktober beständig darauf hingewiesen, dass diese Losungen ein Aufruf zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden sind. Die gestrige Tat hat das erneut auf grausame Art und Weise bewiesen.”

Mit Blick auf die weiteren Ermittlungen fügt Remko Leemhuis außerdem hinzu: „Der mutmaßliche Täter rief bei seiner Festnahme laut „Free Palestine”. Das und die Tatsache, dass er für seinen Anschlag  eine jüdische Veranstaltung und ein jüdisches Museum ausgewählt hat, lassen keine andere Interpretation zu: Er handelte aus antisemitischen Motiven. Alle weiteren Hintergründe müssen nun von den Sicherheitsbehörden ermittelt werden.“