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Pressemitteilung: Das AJC Berlin fordert den Ausschluss von Merih Demiral von der EM 2024 und ein Verbot der Grauen Wölfe

Berlin, 03. Juli 2024 - Beim gestrigen Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft zwischen Österreich und der Türkei in Leipzig  zeigte der türkische Nationalspieler Merih Demiral beim Torjubel den „Wolfsgruß” der rechtsextremen „Ülkücü-Bewegung”, auch „Graue Wölfe” genannt. Das AJC Berlin ist entsetzt über diesen offen zur Schau gestellten Rechtsextremismus und fordert die UEFA auf, Demiral von zukünftigen Spielen bei der Europameisterschaft auszuschließen.

Dazu erklärt AJC Berlin Direktor Dr. Remko Leemhuis: „Im Rahmen der aktuellen Fußball-Europameisterschaft kam es immer wieder zu rechtsextremen Vorfällen von Seiten der Fans. Schon diese Vorfälle waren und sind nicht akzeptabel. Dass nun ein Spieler seinen Torjubel nutzt, um einer zutiefst rassistischen und antisemitischen Bewegung zu huldigen, hat jedoch eine andere Qualität. Die UEFA, die sich mit ihrer Respekt-Kampagne den Einsatz gegen Rassismus auf die Fahne schreibt, darf diesen offen zur Schau gestellten Rechtsextremismus nicht akzeptieren. Wir erwarten daher, dass die UEFA hier konsequent handelt und ihre Sanktionsmöglichkeiten voll ausnutzt. Ansonsten macht sie sich nicht nur unglaubhaft, sondern stellt sich auch moralisch ins Abseits.”

Mit Blick auf die deutsche Politik fordert Leemhuis des Weiteren: „Mit über 12.000 Anhängern sind die Grauen Wölfe die größte rechtsextreme Gruppierung in Deutschland. Die Gefahr, die diese Gruppe für Jüdinnen und Juden sowie für die kurdischen, jesidischen, armenischen und alevitischen Communities darstellt, wurde lange Zeit von der Politik ignoriert. Zwar erkennt der Verfassungsschutz die Gefahr der Grauen Wölfe mittlerweile an, die Bewegung selbst oder das Zeigen des Wolfsgrußes sind aber immer noch nicht verboten. Obwohl ein entsprechender Antrag schon 2020 an die Bundesregierung gestellt wurde. Dass die Politik außerdem immer noch toleriert, dass mit der ATIB, Graue Wölfe im Zentralrat der Muslime organisiert sind, ist nicht hinnehmbar.”

Für weitere Informationen zu den Grauen Wölfe finden Sie in unserer Broschüre „Türkischer Rechtsextremismus in Deutschland - Die Grauen Wölfe”. Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an presse@ajc.org